Teilbereiche der Buchhaltung

Hast du dir schon mal überlegt, welche Rollen du in deinem Unternehmen einnimmst? Du vereinst Marketing, Vertrieb, Controlling, Technik, Kundensupport und noch viele andere Abteilungen in einer Person.
Und du bist Buchhalter. Wenn wir uns die Abteilung der Buchhaltung einmal genauer anschauen, ist das sogar mehr als nur eine Rolle.
In diesem Artikel möchte ich einmal zeigen, in welche Teilbereiche die Buchhaltung sich weiter einteilen lässt und wie viele Bälle du als Inhaber (im Vergleich zu großen Unternehmen) eigentlich wirklich gleichzeitig in der Luft hältst.
Die Buchhaltung lässt sich in verschiedene Teilbereiche einteilen. Jeder Bereich hat eine spezielle Aufgabe. In kleineren Unternehmen ist der Übergang oft fließend bzw. gar nicht wirklich zu erkennen. Meist ist der Unternehmer selbst oder ein Mitarbeiter für die gesamte Buchhaltung zuständig.
Wächst das Unternehmen jedoch, wächst auch der Arbeitsaufwand für die Buchhaltung mit. Mehr Belege, mehr Zahlungen, mehr Zeiteinsatz fürs Forderungsmanagement usw. Ist das Unternehmen so groß geworden, dass ein Mitarbeiter die Buchhaltungsarbeiten alleine nicht mehr schafft, ist es an der Zeit, die Buchhaltung in Teilbereiche aufzuteilen. Je nach Größe des Unternehmens arbeiten einzelne Mitarbeiter in den jeweiligen Teilbereichen oder auch ganze Teams.
Folgende Teilbereiche der Buchhaltung solltest du kennen:
Die Finanzbuchhaltung
Die Finanzbuchhaltung, auch FiBu abgekürzt, beschäftigt sich mit den Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens. Hier werden alle Buchungen, also alle Geschäftsvorfälle, die es im Unternehmen gibt, erfasst. Die Daten aus der Finanzbuchhaltung geben dir einen Überblick über das Gesamtergebnis deines Unternehmens und bilden die Grundlage für den Jahresabschluss.
Die Debitorenbuchhaltung
Debitor steht in der Buchhaltung für den Kunden. In der Debitorenbuchhaltung dreht sich alles um die Geschäftsvorfälle, die mit deinen Kunden zu tun haben.
Wenn du deinem Kunden eine Rechnung schreibst, dann hast du ihm gegenüber eine Forderung. Die Debitorenbuchhaltung kümmert sich um diese Forderungen, indem sie die Zahlungseingänge überwacht. Sie kümmert sich aber auch darum, dass Gutschriften an Kunden ausbezahlt werden.
Die Debitorenbuchhaltung überwacht in Form des Forderungsmanagements die Bezahlung der offenen Rechnungen deiner Kunden und kümmert sich ggf. um das Mahnwesen. Des Weiteren kann sie bestimmte Auswertungen über Zahlverhalten oder Umsatzstatistiken einzelner Kunden liefern, was wichtige Informationen für Vertrieb und Geschäftsführung sind.
Die Kreditorenbuchhaltung
Kreditor steht in der Buchhaltung für Lieferant oder externer Dienstleister. Sie ist das Gegenstück zur Debitorenbuchhaltung. Die Kreditorenbuchhaltung beschäftigt sich also mit allen Belegen, die du von Lieferanten oder externen Dienstleistern bekommst. Die Forderungen der Kreditoren gegenüber deinem Unternehmen nennt man Verbindlichkeiten.
Die Kreditorenbuchhaltung prüft, verbucht und begleicht die Verbindlichkeiten aus deinen Eingangsrechnungen und liefert wichtige Auswertungen, wie z.B. Umsatzstatistiken für den Einkauf.
Die Anlagenbuchhaltung
In der Anlagenbuchhaltung werden die Vermögensgegenstände, die dem Unternehmen langfristig nutzen sollen (Anlagen), verwaltet. Das sind z.B. gekaufte Firmenwägen, Software, Büromöbel, Maschinen oder auch Gebäude und Grundstücke.
Die Anlagenbuchhaltung liefert alle Werte, um die Abschreibungsbeträge zu ermitteln. Bei einer Abschreibung handelt es sich um die Wertminderung einer Anlage, durch z.B. Alter oder Verschleiß.
Sie kümmert sich u.a. um die Einhaltung der Richtlinien der Abschreibung, die korrekte Nutzungsdauer der Anlagen und die Dokumentation der Anschaffungskosten sowie des Anschaffungszeitpunktes.
Die Lohnbuchhaltung
Die Lohnbuchhaltung kommt dann zum Einsatz, sobald du Angestellte in deinem Unternehmen beschäftigst. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Minijobber, einen Teilzeit- oder einen Vollzeitmitarbeiter handelt.
Die Lohnbuchhaltung erstellt die Lohn- und Gehaltsabrechnungen für die Mitarbeiter und kümmert sich um die korrekte Abrechnung bzw. Meldung von Sozialabgaben und der Lohnsteuer. Sie pflegt außerdem die Personalstammdaten und erstellt die Buchungsbelege für die Finanzbuchhaltung.
Die Bilanzbuchhaltung
Die Bilanzbuchhaltung ist im Unternehmen für die Erstellung des Jahresabschlusses am Geschäftsjahresende zuständig. Sie liefert wichtige Informationen über Gewinne und Verluste des vergangenen Geschäftsjahres und somit zur wirtschaftlichen Situation eines Unternehmens. Auf der Basis ihrer Zahlen kann das Unternehmen seine Steuerpflichten ermitteln.
Auf Grundlage der Zahlen aus der Bilanzbuchhaltung erfolgen weitere Planungen und Entscheidungen im Unternehmen.

Mein Fazit
Wenn du Einzelunternehmer oder -unternehmerin bist und deine Buchhaltung selbst machst, hast du also ganz schön viele Bälle in der Hand. Was in großen Firmen in mehrere Abteilungen mit teilweise Spezialwissen aufgeteilt wird, vereinst du in nur einer Person.
Wie fühlt es sich für dich an, jetzt wo du weißt, wie viele Rollen du eigentlich bei der Erledigung deiner Buchhaltung parallel einnimmst? Und jetzt denke mal ganz groß: Wie würdest du dich fühlen, wenn du für jede Rolle in deiner Buchhaltung einen eigenen Mitarbeiter hättest?

Stephanie Keller
Ich helfe dir dabei, die Finanzen in deinem Business so in den Griff zu bekommen, dass du nicht mehr genervt von deinen Zahlen bist und sich deine Buchhaltung fast nebenbei erledigt!
Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Die Inhalte ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung.