Verkaufen über Verkaufsplattformen: Diese 10 Dinge solltest du wissen!

26 Mrz 2023 | Grundlagen | 0 Kommentare

Aktualisiert am 22.04.2024

Verkaufsplattformen

Gerade im Onlinebusiness ist es ein gern gewählter Weg: Das Verkaufen von Produkten oder Dienstleistungen über verschiedene Verkaufsplattformen.

Neben den vielen Vorteilen, die dieser Vertriebsweg für eigene Produkte und Dienstleistungen bietet, gibt es aber auch ein paar Punkte, die du beachten solltest.

Ich habe dir in diesem Artikel die meiner Meinung nach wichtigsten Vor- und Nachteile bei der Nutzung von Verkaufsplattformen zusammengefasst.

Alle Vor- und Nachteile, um die es in diesem Artikel geht, beziehen sich auf den Verkauf im Reseller-Modell. Im Reseller-Modell wird der Kaufvertrag wird zwischen deinem Kunden und dem Anbieter der Plattform geschlossen. Dadurch übernimmt der Drittanbieter für dich Aufgaben wie z.B. Rechnungsstellung an den Käufer, Reklamationsbearbeitung und Rückgabeverwaltung.

#1 Automatisierter Verkauf

Ein Vorteil, den Verkaufsplattformen für Unternehmen bieten, ist der automatisierte Verkaufsprozess. Du erstellst z.B. einen Kurs oder ein Workbook, stellst es auf einer der zahlreichen Verkaufsplattformen, die es am Markt gibt, zur Verfügung und der Verkaufsprozess läuft völlig automatisch. Auch deine Dienstleistungen oder Onlineseminare und Workshops kannst du auf diese Weise voll automatisiert verkaufen.

Wenn jemand dein Produkt kauft, übernimmt der Anbieter der Plattform die Zahlungsabwicklung, sowie den Rechnungsversand. Die Anbieter stellen dir verschiedene Zahlungsmöglichkeiten wie z.B. PayPal-Zahlung, Kreditkarte oder SEPA zur Verfügung und können sogar das Mahnwesen für dich übernehmen, wenn du das möchtest.

#2 Automatisierte Auslieferung

Kauft dein Kunde deine Produkte über eine Verkaufsplattform, erhält er sofort nach der Zahlung Zugriff auf das Produkt und du musst dich lediglich ums Marketing und, je nach Produkt, um die Betreuung deiner Kunden nach dem Kauf kümmern.

In Anschluss an die Zahlungsabwicklung leitet die Plattform den Käufer auf eine von dir festgelegte Seite weiter, auf der er Zugang zu seinem Produkt erhält.

Wenn du z.B. ein Workbook oder EBook kaufen möchtest, dann sollst du sofort nach deiner Bezahlung Zugriff auf das Buch bekommen. Immerhin ist das ja der Vorteil an einem digitalen Produkt: Du musst eben nicht warten, bis der Postbote dir das Buch in den Briefkasten steckt. Du sollst aber auch nicht warten müssen, bis der Verkäufer deine Bestellung entdeckt und dir das Buch per E-Mail zuschicken kann. Du bezahlst also das Buch über die Verkaufsplattform und bekommst es anschließend entweder direkt als PDF in dein E-Mail-Postfach geliefert oder bekommst eine E-Mail mit dem Download-Link, so dass du dir das Buch einfach herunterladen und abspeichern kannst.

Auch ich verkaufe einige meiner Produkte über Verkaufsplattformen. Wenn du z.B. meine Wissenswelt rund um lexoffice kaufen möchtest, dann sollst du sofort nach deiner Bezahlung Zugriff auf die Kursinhalte bekommen. Du bezahlst also den Kurszugang über die Verkaufsplattform, in meinem Fall Digistore24 und anschließend bekommst du sofort Zugang zu den Kursinhalten.

#3 Abomodelle automatisiert abrechnen

Ein weiterer Bereich, in dem Verkaufsplattformen gerne eingesetzt werden, sind Abomodelle. Der Klassiker ist die Membership. Dein Kunde bucht eine Mitgliedschaft in deiner Membership und bezahlt monatlichen einen Betrag x, welcher automatisch vom Anbieter der Verkaufsplattform abgebucht wird. Die Rechnung wird automatisch jeden Monat für den Kunden erstellt und entweder per E-Mail versendet und als Download bereitgestellt.

Verknüpfst du die Plattform dann noch mit deiner Membership-Software, bekommen neue Kunden automatisch ihre Zugangsdaten und Kunden, welche kündigen, werden automatisch gesperrt und haben somit keinen Zugriff mehr auf deine Inhalte.

Du kannst dich also voll und ganz aufs Onboarding der neuen Mitglieder und die Betreuung deiner bestehenden Mitglieder konzentrieren.

#4 Reduzierter Buchhaltungsaufwand

Wenn du Produkte oder Dienstleistungen verkaufst, dann musst du jeden Verkauf in deiner Buchhaltung erfassen. In der Regel bedeutet dies Stammdaten des Kunden erfassen, Rechnung an den Kunden erstellen und zusenden, Zahlungseingang überwachen und Zahlung verbuchen. Wenn du Kunden im Ausland hast, musst du dich zusätzlich mit den steuerlichen Besonderheiten beschäftigen.

Wenn du nun deine Produkte über das Reseller-Modell einer Verkaufsplattform verkaufst, dann übernimmt der Anbieter für dich neben der automatisierten Auslieferung auch noch die Rechnungsstellung an den Kunden und die Abwicklung der Zahlung. Du erhältst regelmäßig eine Abrechnung mit allen Umsätzen des letzten, vorher festgelegten, Zeitraums. Diese Abrechnung erfolgt als ein Sammelbeleg und nicht pro Verkauf. Diesen Sammelbeleg kannst du dann in deiner Buchhaltung erfassen.

Die Einnahmen aus deinen Verkäufen werden dir anschließend, nach Abzug aller Posten wie z.B. Gebühren, Affiliateprovisionen und Steuern, auf dein Bankkonto überwiesen.

Verkaufsplattformen bieten die außerdem die Möglichkeit, zusätzlich zur normalen Überweisung oder PayPal-Zahlung weitere Zahlungsoptionen anzubieten, wie z.B. Lastschrift oder Kreditkartenzahlungen oder auch Überweisung bzw. Vorkasse. Dabei musst du dich nicht selbst um die technische Umsetzung der Zahlungswege kümmern.

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#5 Affiliateprogramme

Ein weiterer Pluspunkt beim Verkauf über Verkaufsplattformen: Du kannst, je nach Anbieter, ganz einfach Affiliateprogramme anlegen. Affiliate bedeutet, dass jemand dein Produkt weiterempfiehlt und anschließend eine Provision bekommt, wenn das Produkt verkauft wird. Die Höhe der Provision kannst du je nach Produkt individuell festlegen. 

Deine Affiliates erhalten ihre Provision automatisch von den Anbietern der Verkaufsplattformen ausbezahlt. Die Provision, die der Affiliate bekommt, wird wiederum automatisch von deinen Einnahmen bzw. deinem Auszahlungsbetrag abgezogen.

Durch das Affiliateprogramm kannst du das Netzwerk anderer nutzen, um deine Produkte zu verkaufen und erhöhst dadurch ohne zusätzlichen Aufwand deine Reichweite.

#6 Gutscheine und Rabattaktionen

Auch Gutscheine oder Rabattaktionen lassen sich auf diese Weise ganz einfach umsetzen. Du legst z.B. einen Rabattcode an und lässt ihn automatisch nach dem von dir festgelegten Zeitraum ungültig werden. So stellst du sicher, dass der Rabatt auch nur im Aktionszeitraum gegeben wird und nicht verspätet noch von Verkaufspreis abgezogen wird.

Wenn du jemandem einen Gutschein für dein Produkt ausstellen möchtest, dann kannst du z.B. festlegen, dass dieser Gutschein nur einmalig eingelöst werden kann. Sobald die Person den Gutschein gelöst hat, erlischt seine Gültigkeit automatisch und du verhinderst, dass der Gutschein erneut von anderen Personen eingelöst wird.

#7 Partnerprogramme

Vielleicht hast du auch schon mal darüber nachgedacht, ein Produkt gemeinsam mit einem Geschäftspartner auf den Markt zu bringen. Die Einnahmen aus den Verkäufen sollen zwischen euch aufgeteilt werden. Das kann eine ziemliche Rechnerei für denjenigen geben, der den Verkauf letztendlich übernimmt.

Schau für solche Fälle nach Verkaufsplattformen, die die Funktion „Joint Venture“ anbieten. Hier legst du fest, welches Produkt du mit wem zusammen verkaufen möchtest und wie die Einnahmen zwischen euch aufgeteilt werden sollen. Jeder beteiligte Partner erhält anschließend vom Anbieter der Plattform automatisch seine anteilige Auszahlung.

#8 Verkaufsplattformen kosten Geld

Du siehst, die Nutzung von Verkaufsplattformen bietet einige Vorteile für dich als OnlineunternehmerIn. Aber es gibt natürlich auch Nachteile. Der wohl spürbarste Nachteil: Die Kosten! Für die Abwicklung des Verkaufsprozesses berechnet der Anbieter der Plattform eine gewisse Gebühr. Diese besteht meist aus einem fixen €-Betrag pro Verkauf plus einem prozentualen Anteil an deinem Verkaufspreis. Gerade bei höherpreisigen Produkten kann dieser Anteil eine ordentliche Summe ausmachen.

Bei einigen Verkaufsplattformen kannst du deine Produkte kostenlos einstellen und bezahlst nur eine Verkaufsprovision an den Anbieter, wenn dein Produkt auch wirklich verkauft wurde. Bei anderen musst du monatlich eine Gebühr bezahlen, um überhaupt Produkte anbieten zu können und dann nochmals eine Verkaufsprovision, wenn dein Produkt verkauft wurde. Dafür hast du aber vielleicht zusätzliche Funktionen, wie z.B. einen integrierten Kursbereich und sparst dadurch Kosten für eine zusätzliche Kurssoftware.

Die Verkaufsprovision wird von deinem eigentlichen Verkaufspreis abgezogen und der Rest wird auf dein Bankkonto überwiesen.

Die Verkaufsgebühren solltest du auf jeden Fall in deinen Preis mit einkalkulieren, was wiederum zu höheren Preisen für deine Kunden führt.

#9 Verzögerung durch Genehmigungsprozesse

Ein weiterer Nachteil beim Verkauf über Verkaufsplattformen: Du kannst nicht zu 100% bestimmen, wann dein Verkauf startet.

Bei manchen Plattformen musst du dein Produkt nämlich erst genehmigen lassen, bevor du es verkaufen kannst. Einerseits ist das meiner Meinung nach nichts Schlimmes und es spiegelt, je nach Prüfungsprozess, eine gewisse Qualitätssicherung der Plattform wieder. Es kann nicht jeder einfach irgendwas verkaufen.

Andererseits kannst du mit dem Verkauf erst starten, wenn dein Produkt genehmigt ist. Je nach Genehmigungsprozess kann dies mehrere Tage dauern. Du bist also vom Anbieter abhängig, wann dein Verkauf startet.

Wenn du über Verkaufsplattformen verkaufen möchtest, welche mit einem Genehmigungsprozess arbeiten, solltest du einen gewissen Zeitpuffer einplanen und dein Produkt rechtzeitig zum Prüfungsprozess anmelden, damit es auch zum von dir festgelegten Verkaufsstart verfügbar ist. Es ist sehr ärgerlich, wenn man kaufbereite Kunden auf der Warteliste hat und auf die Genehmigung des Produktes noch warten muss.

#10 Nur anteilige Auszahlungen

Ein weiterer Punkt in Sachen Abhängigkeit ist die Auszahlung. Wenn du deinem Kunden eine Rechnung schreibst, legst du das Zahlungsziel selbst fest. Verkaufsplattformen haben meist feste Auszahlungsintervalle oder Auszahlungsgrenzen, die du erreichen musst, um überhaupt erst eine Auszahlung zu erhalten.

Auch bekommst du oftmals nicht sofort die kompletten Einnahmen. Für eventuelle Rückbuchungen oder Stornierungen behalten manche Anbieter einen sogenannten Sicherheitseinbehalt zurück. Das ist ein prozentualer Anteil deiner Einnahmen, der dir erst einige Zeit später, z.B. 14 oder 30 Tage nach dem eigentlichen Verkauf, ausgezahlt wird. Diesen Sicherheitseinbehalt solltest du auf jeden Fall in deiner Umsatzplanung berücksichtigen, um nicht in Liquiditätsschwierigkeiten zu kommen.

Mein Fazit

Ob du Verkaufsplattformen nutzen solltest oder nicht, hängt also von mehreren Faktoren ab. Je nachdem, welches Produkt du verkaufst und wie der Verkaufsprozess innerhalb deines Unternehmens aussehen soll, überwiegen die oben genannten Vor- oder Nachteile. 

Dokumentiere dir daher am besten den Verkaufsprozess mit und ohne Einsatz einer Verkaufsplattform und schau, welche Variante die bessere für dich ist. Wenn du dir unsicher bist, welche Variante die bessere ist oder noch auf der Suche nach einer alternativen Lösung für deinen Verkaufsprozess bist, dann schreib mir gerne eine E-Mail und lass uns einen Termin für ein ganz unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren.

Stephanie Keller
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Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf
Vollständigkeit und Richtigkeit. Die Inhalte ersetzen
keine Steuer- oder Rechtsberatung.

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