Wunschgehalt und magische Umsatzgrenzen
Mit dem Gewinn sorgst du dafür, dass dein Unternehmen in Krisenzeiten gut versorgt ist. Und was ist mit dir? Sorgt dein Unternehmen auch dafür, dass DU gut versorgt bist? Und wie viel brauchst du eigentlich, damit du „gut“ versorgt bist?
Das Thema Wunschgehalt ist bei meinen Kundinnen ein Dauerbrenner. Und nicht nur bei ihnen: auch ich mache mir regelmäßig Gedanken, wie viel ich eigentlich zum Leben brauche (MUSS-Gehalt) und wie viel ich gerne mit meinem Unternehmen verdienen möchte (WUNSCH-Gehalt). Das sind nämlich 2 verschiedene Paar Schuhe.
Ich persönlich halte nichts von magischen Umsatzgrenzen, die aussagen sollen, ob du ein Unternehmen führst oder nicht. Jeder hat andere private Voraussetzungen, die beeinflussen, wie viel Gehalt wir brauchen, um gut Leben zu können. Und jedes Unternehmen hat eine andere Kostenstruktur, die beeinflusst, wie viel vom Umsatz fürs Gehalt übrig bleibt. Den Erfolg eines Unternehmens kann man meiner Meinung nach nicht allein an einer bestimmten Umsatzzahl festmachen.
Es gibt so viele Faktoren, die dein MUSS- und WUNSCH-Gehalt beeinflussen. Deshalb darfst du heute einmal ganz genau hinschauen.
Deine heute Aufgabe:
Notiere dir auf einem Blatt Papier oder in einer Excel-Liste alle privaten Fixkosten. Miete, Strom, Telefon, Versicherungen, KITA-Beiträge, Kosten fürs Auto (Steuern, Versicherung), Darlehen, usw.
Für Dinge, die nicht jeden Monat gleich sind, z.B. Lebensmittelkosten oder Benzinkosten trägst du einfach einen Erfahrungswert ein. Den kann man dann übrigens super in den nächsten Monaten kontrollieren. Gerade bei dem Posten "Lebensmittel" lag ich beim ersten Mal schon etwas daneben 😉
Falls dir auf Anhieb nicht alles einfällt, ist das nicht schlimm. Du kannst die Liste jederzeit ergänzen. Rechne dann alle Posten zusammen. Diese Summe ist dein MUSS-Gehalt. Das musst du jeden Monat einnehmen, um über die Runden zu kommen.
Nimm dir dann ein zweites Blatt Papier. Hier schreibst du deine Lifestyle-Sachen auf. Friseur, Kosmetik, Hobbys, Urlaub, etc. Also alles, was du nicht unbedingt zum Leben brauchst, du dir aber trotzdem gönnst, damit es dir gut geht. Das können auch geplante Dinge oder Wünsche sein. Dinge, die du dir gerne noch kaufen oder erfüllen würdest, z.B. ein Urlaub, den du gerne mal machen würdest oder ein Wellness-Wochenende mit deiner besten Freundin. Alles was auf dein inneres Wohlfühl-Konto einzahlt.
Diese Sachen sind auch wichtig im Leben und sollten nicht zu kurz kommen, aber sie sind in erster Linie nicht überlebenswichtig!
Rechne jetzt die Lifestyle-Posten zusammen und addiere diese Summe zu deinen Fixkosten. Jetzt hast du dein WUNSCH-Gehalt. Auch wenn es dir vielleicht in erster Linie unrealistisch erscheinen mag, setzt es dir ein gewisses Ziel. Wenn du dein MUSS-Gehalt erreicht hast, zahlt jeder weitere Umsatz auf dein WUNSCH-Gehalt ein!
Als ich diese Übung zum ersten Mal gemacht habe, waren für mich einige AHA-Momente dabei. Zu sehen, was MUSS und was DARF hat mir sehr dabei geholfen, Druck aus meinem Business zu nehmen und fokussierter auf bestimmte Dinge hinzuarbeiten.
Wie geht es dir nach dieser Übung? Schreib mir an office@stephaniekeller.de und erzähl mir von deinen AHA-Erlebnissen. Oder hast du Fragen? Dann melde dich gerne bei mir. Ich freue mich über jede Nachricht!
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