Vor- und Nachteile beim Verkaufen über eine Verkaufsplattform

26 Mrz, 2023 | Grundlagen

Vor- und Nachteile<br />
beim Verkaufen über Verkaufsplattformen

Gerade im Onlinebusiness ist es ein gern gewählter Weg, Produkte oder Dienstleistungen über eine Verkaufsplattform automatisiert zu verkaufen.

Neben den vielen Vorteilen, die eine Verkaufsplattform bietet, gibt es aber auch einige Punkte, die du bei der Verwendung von Verkaufsplattformen beachten solltest.

Wenn du deine Produkte oder Dienstleistungen über eine Verkaufsplattform verkaufen möchtest, habe ich dir in diesem Artikel die meiner Meinung nach wichtigsten Vor- und Nachteile zusammengefasst.

Alle Vor- und Nachteile einer Verkaufsplattform, um die es in diesem Artikel geht, beziehen sich auf den Verkauf über eine Verkaufsplattform im Reseller-Modell. Im Reseller-Modell wird der Kaufvertrag wird zwischen deinem Kunden und der Verkaufsplattform geschlossen. Dadurch übernimmt die Verkaufsplattform für dich Aufgaben wie z.B. Rechnungsstellung an den Käufer, Reklamationsbearbeitung und Rückgabeverwaltung.

Verkaufsplattformen bieten eine einfache und schnelle Möglichkeit, deine Produkte automatisiert zu verkaufen. Du erstellst z.B. einen Kurs oder ein Workbook, stellst es auf einer Verkaufsplattform zum Verfügung und der Verkauf funktioniert völlig automatisch. Dein Kunde erhält sofort nach der Zahlung Zugriff auf das Produkt und du musst dich lediglich ums Marketing und, je nach Produkt, um die Betreuung deiner Kunden nach dem Kauf kümmern.

Eine Verkaufsplattform erledigt den Verkaufs- und Auslieferprozess komplett automatisch. Du stellst dein Produkt auf der Verkaufsplattform zum Verkauf bereit. Wenn jemand das Produkt dann kauft, übernimmt die Verkaufsplattform die Zahlungsabwicklung, den Rechnungsversand und leitet den Käufer auf eine von dir festgelegte Seite weiter, auf der er Zugang zu seinem Produkt erhält.

Auch ich verkaufe einige meiner Produkte über eine Verkaufsplattform. Wenn du z.B. mein Workbook „In 4 Schritten zum Buchhaltungsworkflow“ kaufen möchtest, dann sollst du sofort nach deiner Bezahlung Zugriff auf das Workbook bekommen. Immerhin ist das ja der Vorteil an einem digitalen Produkt: Du muss eben nicht warten, bis der Postbote dir das Workbook in den Briefkasten steckt. Du sollst aber auch nicht warten müssen, bis ich deine Bestellung sehe und dir das Workbook per E-Mail zuschicken kann. Du bezahlst also das Workbook über die Verkaufsplattform und kannst dir anschließend das Workbook sofort herunterladen.

 

Abomodelle und Memberships

Ein weiterer Bereich, in dem Verkaufsplattformen gerne eingesetzt werden, sind Abomodelle. Der Klassiker ist die Membership. Dein Kunde bucht eine Mitgliedschaft in deiner Membership und bezahlt monatlichen einen Betrag x, welcher automatisch von der Verkaufsplattform abgebucht wird. Die Rechnung wird auch automatisch von der Verkaufsplattform für den Kunden jeden Monat erstellt.

Verknüpfst du das Ganze dann noch mit deiner Membership-Software, bekommen neue Kunden automatisch ihre Zugangsdaten und Kunden, welche kündigen, werden automatisch gesperrt und haben somit keinen Zugriff mehr auf deine Inhalte.

Du kannst dich also voll und ganz aufs Onboarding der neuen Mitglieder und die Betreuung deiner bestehenden Mitglieder konzentrieren.

Reduzierter Buchhaltungsaufwand

Wenn du deine Produkte selbst verkaufst, dann musst du jeden Verkauf in deiner Buchhaltung erfassen. In der Regel bedeutet dies Stammdaten des Kunden erfassen, Rechnung an den Kunden stellen, Zahlungseingang überwachen und Zahlung verbuchen. Wenn du Kunden im Ausland hast, musst du dich zusätzlich mit den steuerlichen Besonderheiten beschäftigen.

Wenn du nun deine Produkte über das Reseller-Modell einer Verkaufsplattform verkaufst, dann übernimmt die Verkaufsplattform für dich die Rechnungsstellung an den Kunden und die Abwicklung der Zahlung. Du erhältst in regelmäßigen Intervallen eine Abrechnung mit allen Verkäufen des letzten Intervalls. Diese Abrechnung erfolgt als ein Beleg und nicht pro Verkauf.

Die Einnahmen aus deinen Verkäufen werden dir dann, nach Abzug aller Posten wie z.B. Gebühren, Affiliateprovisionen und Steuern, auf dein Bankkonto überwiesen.

Du hast außerdem die Möglichkeit, zusätzlich zur normalen Überweisung oder PayPal-Zahlung weitere Zahlungsoptionen anzubieten, wie z.B. Lastschrift oder Kreditkartenzahlungen.

Affiliate, Gutscheine und Partnerschaften

Verkaufst du deine Produkte über eine Verkaufsplattform kannst du, je nach Plattform, Affiliateprogramme anlegen. Affiliate bedeutet, dass jemand dein Produkt weiterempfiehlt und anschließend eine Provision bekommt, wenn das Produkt verkauft wird. Deine Affiliates erhalten ihre Provision automatisch von der Verkaufsplattform. Die Plattform zieht die Provision wiederum automatisch von deinen Einnahmen bzw. deinem Auszahlungsbetrag ab.

Auch Gutschein- oder Rabattaktionen lassen sich über Verkaufsplattformen einfach abbilden. Du legst z.B. einen Rabattcode an und lässt ihn automatisch nach dem von dir festgelegten Zeitraum ungültig werden. So stellst du sicher, dass der Rabatt auch nur im Aktionszeitraum gegeben wird und musst dich nicht weiter um die Technik kümmern.

Vielleicht hast du auch schon mal darüber nachgedacht, ein Produkt gemeinsam mit einem Geschäftspartner auf den Markt zu bringen. Die Einnahmen aus den Verkäufen sollen zwischen euch aufgeteilt werden. Dann schau nach Plattformen, die die Funktion „Joint Venture“ anbieten. Hier kannst du einfach festlegen, welche Produkt du mit wem zusammen verkaufen möchtest und wie die Einnahmen zwischen euch aufgeteilt werden sollen. Jeder beteiligte Partner erhält anschließend von der Verkaufsplattform automatisch seine anteilige Auszahlung.

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Verkaufsgebühren

Neben den Vorteilen, die eine Verkaufsplattform bietet, gibt es natürlich auch Nachteile. Der wohl spürbarste Nachteil: Verkaufsplattformen kosten Geld. Für die Abwicklung des Verkaufsprozesses berechnet die Verkaufsplattform eine gewisse Gebühr. Diese besteht meist aus einem fixen €-Betrag pro Verkauf plus einem prozentualen Anteil an deinem Verkaufspreis. Gerade bei höherpreisigen Produkten kann dieser Anteil eine ordentliche Summe ausmachen.

Bei einigen Verkaufsplattformen kannst du deine Produkte kostenlos einstellen und bezahlst nur eine Verkaufsprovision an die Plattform, wenn dein Produkt auch wirklich verkauft wurde. Bei anderen musst du monatliche eine Gebühr bezahlen, um überhaupt Produkte anbieten zu können und dann nochmals eine Verkaufsprovision, wenn dein Produkt verkauft wurde. Dafür hast du aber vielleicht zusätzliche Funktionen, wie z.B. einen Kursbereich. 

Die Verkaufsprovision wird von deinem eigentlichen Verkaufspreis abgezogen und der Rest wird auf dein Bankkonto überwiesen.

Die Verkaufsgebühren solltest du auf jeden Fall in deinen Preis mit einkalkulieren, was wiederum zu höheren Preisen für deine Kunden führt.

Abhängigkeit

Ein weiterer Nachteil beim Verkauf über Verkaufsplattformen ist eine gewisse Abhängigkeit von der Plattform. 

Bei manchen Plattformen musst du dein Produkt erst genehmigen lassen, bevor du es verkaufen kannst. Einerseits ist das meiner Meinung nach nichts Schlimmes und es spiegelt, je nach Prüfungsprozess, eine gewisse Qualitätssicherung der Plattform wieder. Es kann nicht jeder einfach irgendwas verkaufen.

Andererseits kannst du mit dem Verkauf erst starten, wenn dein Produkt genehmigt ist. Du bist also von der Plattform abhängig, wann dein Verkauf startet.

Genehmigung und Auszahlung

Wenn du über eine Plattform verkaufen möchtest, welche mit einem Genehmigungsprozess arbeitet, solltest du einen gewissen Zeitpuffer einplanen und dein Produkt rechtzeitig zum Prüfungsprozess anmelden, damit es auch zum offiziellen Verkaufsstart verfügbar ist. Es ist sehr ärgerlich, wenn man kaufbereite Kunden auf der Warteliste hat und auf die Genehmigung des Produktes noch warten muss.

Ein weiterer Punkt in Sachen Abhängigkeit ist die Auszahlung. Wenn du deinem Kunden eine Rechnung schreibst, legst du das Zahlungsziel selbst fest. Verkaufsplattformen haben meist feste Auszahlungsintervalle oder Auszahlungsgrenzen, die du erreichen musst, um eine Auszahlung zu erhalten.

Auch bekommst du bei vielen Plattformen nicht sofort die kompletten Einnahmen. Für eventuelle Rückbuchungen behalten manche Verkaufsplattformen einen sogenannten Sicherheitseinbehalt zurück. Das ist ein prozentualer Anteil deiner Einnahmen, der dir erst einige Zeit später ausgezahlt wird. Diesen Sicherheitseinbehalt solltest du auf jeden Fall in deiner Umsatzplanung berücksichtigen.

Mein Fazit

Ob du eine Verkaufsplattform nutzen solltest oder nicht, hängt also von mehreren Faktoren ab. Je nachdem, welches Produkt du verkaufst und wie der Verkaufsprozess innerhalb deines Unternehmens aussehen soll, überwiegen die oben genannten Vor- oder Nachteile. 

Dokumentiere dir daher am besten den Verkaufsprozess mit und ohne Einsatz einer Verkaufsplattform und schau, welche Variante die bessere für dich ist. Wenn du dir unsicher bist, welche Variante die bessere ist oder noch auf der Suche nach einer alternativen Lösung für deinen Verkaufsprozess bist, dann lass uns einfach mal unverbindlich Brainstormen. Buch dir hierzu einfach einen kostenfreien Brainstorming-Termin mit mir.

Stephanie Keller Finanzen optimieren

Stephanie Keller

Mentorin für Finanzen im Business

Ich helfe dir dabei, die Finanzen in deinem Business so in den Griff zu bekommen, dass du nicht mehr genervt von deinen Zahlen bist und sich deine Buchhaltung fast nebenbei erledigt!

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Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Die Inhalte ersetzen keine Steuer- oder Rechtsberatung.